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25.10.2018

Vor oder zurück?

84% halten die Zeitumstellung für überflüssig. 4,6 Millionen EU Bürger haben im Sommer 2018 abgestimmt und die Mehrheit davon wollen die Sommerzeit beibehalten.

Es ist wieder soweit, die halbjährliche „Uhr-umprogrammierung“ steht sonntags wieder bevor. Vielen dürfte sich damit die immer wieder auftretende Frage stellen: Wird die Uhr vor- oder zurückgestellt, wenn auf Sommer- beziehungsweise Winterzeit gewechselt wird? Vielleicht können wir Ihnen mit den Tipps dabei endgültig Abhilfe schaffen:

  • Die Zeitumstellung ist wie die Temperaturen: Im Sommer im Plus und im Winter im Minus. Sprich: Im Frühling wird vorgestellt (plus), im Herbst zurück (minus).
  • Immer in Richtung Sommer: Also im Frühling vor, im Herbst zurück.
  • Oder, wer es auf Englisch mag: Spring forward, fall back.

Doch wer weiß wie oft wir diese Umstellung noch durchführen müssen, bereits im Frühjahr 2019 könnte es das letzte Mal sein. Recherchen zufolge findet man, wie so oft im Leben, Vor- und Nachteile für dieses Thema.

 

Pro

1. Mehr Tageslicht

Das Tageslicht lässt sich zu den Arbeitszeiten besser nutzen - das galt vor allem nach dem Krieg. 1947 wurden die Uhren sogar zwei Stunden vorgestellt, um mehr Tageslicht beim Wiederaufbau der Infrastruktur zu haben. Außerdem wurde das Ziel verfolgt, durch die längere Nutzung von Tageslicht, Energiekosten zu senken und Strom zu sparen. Das war zumindest die in der Ölkrise 1973 geschürte Hoffnung.

2. Winterzeit würde gelten

Eine Winterzeit gibt es eigentlich gar nicht. Mit der Umstellung von der Sommerzeit zur Winterzeit kehren wir lediglich zur "Normalzeit" zurück. Gäbe es keine Zeitumstellung, würden wir immer die Zeit des Winters haben - und damit würde es auch im Sommer früh dunkel werden.

3. Im Winter früher hell

Die Winterzeit kündet die nahende kalte Jahreszeit an und bringt eine erste Vorfreude auf Weihnachten. Zudem steckt hinter der Winterzeit ein ganz praktischer Grund: Ohne das Zurückstellen der Uhr würde es im Dezember früh erst gegen 9 Uhr hell werden.

 

Contra

1. Keine Energiesparnis

Der Urvater der Zeitumstellung war Benjamin Franklin, der den hohen Verbrauch von Kerzen bemängelte und daher eine Zeitumstellung forderte. Außerdem sollte infolge dessen nicht mehr so lange geheizt und damit Energie gespart werden. Heute wissen wir, dass sogar das Gegenteil der Fall ist: Zwar knipsen wir im Sommer abends seltener das Licht an - im Frühjahr und Herbst jedoch wird in den Morgenstunden dafür mehr geheizt. Unterm Strich gibt es durch die Sommerzeit allein keine Ersparnis.

2. Gesundheitliche Probleme

Eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt, dass drei Viertel der Bevölkerung - 74 Prozent - die Zeitumstellung für überflüssig halten. Frauen sind demzufolge mit 80 Prozent eher gegen die Sommerzeit als Männer mit 68 Prozent. Am wenigsten Probleme haben die Menschen unter 30 mit der Zeitumstellung. Vor allem Schlafprobleme beklagten die Befragten - sie würden sich müde und schlapp fühlen. Die meisten verkraften die Umstellung innerhalb von einigen Tagen, doch empfindlichere Menschen brauchen mehrere Wochen. Auch medizinische Gefahren birgt die Zeitumstellung, so steigt etwa das Herzinfarkt-Risiko. Mediziner warnen, dass empfindsamere Menschen Probleme mit der Anpassung haben können.

3. Erhöhte Unfallszahlen

Für den Monat nach der Umstellung auf die Sommerzeit werden durchschnittlich 20 Prozent mehr Unfälle verzeichnet. Denn die Müdigkeit und die damit nachlassende Aufmerksamkeit, die die Zeitumstellung mit sich bringt, birgt einige Gefahren. Ein weiterer Grund für die erhöhten Unfallzahlen sind die Wildtiere, die in der morgendlichen Dämmerung auf die Suche nach Nahrung gehen. Da durch die Umstellung früh mehr Autos auf den Straßen unterwegs sind, gibt es mehr Wildunfälle.

4. Auch Kinder und Tiere leiden

Besonders Kinder, aber auch Tiere, sind von der Zeitumstellung betroffen. So werden Kinder wegen des Schlafmangels unkonzentrierter, wodurch die Leistung in der Schule sinken kann. Haustiere bemerken die Zeitumstellung deutlich, da sie oft zu festen Zeiten spazieren gehen oder Futter bekommen - sie verstehen den Wechsel nicht. Auch Nutztiere brauchen eine längere Zeit, um sich umzustellen. So geben beispielsweise Kühe rund eine Woche weniger Milch als üblich.

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